Mittwoch, 30. Dezember 2009

Ist denn noch Weihnachten?


Die Antwort kann nur JA heißen. Das lange Warten hat sich gelohnt, ich fühle mich wie der Räuber im Tresorraum.
Doch von vorn: Angefangen hat alles mit dem Wichtelaufruf von Caro von sodapop und Nadine von Anmutig. Und - mal ehrlich - Geschenke, da kann ich nicht widerstehen. Ich weiß auch gar nicht, was besser ist, Geschenke machen oder Geschenke kriegen.
Mein Weihnachten war eigentlich schon wunderar gewesen, als ich am 23. alles eingepackt hatte. Und nun das. Auch am 30. kommt der Postbote mit Präsenten. Ích fühle mich, im wahrsten Sinne, wie der Räuber im Tresorraum und mein fetter Dank für die reiche Beute geht an:
Mein ebenso fetter Dank geht an Nadine und Caro für die tolle Idee.
Danke

Dienstag, 22. Dezember 2009

Endspurt


Während die ganze Welt in Laufschritt zu farfallen (höhö!) scheint, nur weil in zwei Tagen Weihnachten ist, fällt der liebsten Freundin des kleinen Herrn L. ein, Geburtstag zu haben. Fünf Minuten vorm Hosenknopf, nämlich tatsächlich am 23. Und sie feiert auch noch. Da ich bereits alle. ALLE! Geschenke gekauft und gemacht habe, kann morgen nachmittag nun auch die kleine Köchin eine ordentliche Pasta auf den Tisch des Hauses bringen. Auf der Suche nach meiner Anregung für die Nudeln von hier habe ich gerade entdeckt, dass man die auch fertig kaufen kann. Allerdings muss ich sagen, dass meine Kinder keine grünen Nudeln nicht essen würden. Keine einzige. In ihrer Spielküche hätten dann wahrscheinlich auch so grüne Filzdinger keine echte Chance.

Und ehrlich, am längsten hat gedauert die Zickzackschere zu finden. Dieses eigentlich ja wirklich tolle Teil erfreut sich nämlich bei mir nur eingeschränkter Beliebtheit, weil sie sooo schwergängig ist. Der Herr S. aus F. rät zu einem Tropfen Öl.
Öl?
An die Stoffschere?
Na, ick weeß ja nich.

Apropos Laufschritt: Dieses Foto scheint aus dem Lauf entstanden zu sein. Wobei ganz klar ist, dass der Kater nicht der aktive Teil der Aufnahme war. Ich muss es hier trotzdem zeigen. Ich meine, mal ehrlich, in ungefähr ziemlich genau Katerlänge entfernt befindet sich sein Korb. In den passt er rein.



Ich werde mir jetzt mal einen ordentlichen Schluck Rotwein genehmigen und mir das Foto noch mal anschauen. Vielleicht kann ich es dann scharf sehen.

Samstag, 19. Dezember 2009

Schalke vs. Mainz



Nicht, dass ich gerne Fußball kucke. Wirklich nicht. Das gestrige Spiel soll ja auch soooo dolle nicht gewesen sein. Auch wenn der Herr R aus - ja woher ist der eigentlich? - eigens dafür nach Schalke hingefahren ist, um ins Stadion zu gehen. Männer machen ja sowas manchmal.
Ich habe mir gerade alles geholt, was ich brauche für die Weihnachtsedition der gestrickten Eierwärmer. Wolle, Baumstämme (statt Stricknadeln), Filzwolle und die Fernbedienung der Glotze. Was kommen wird ist mir immer unbekannt, außer natürlich am Sonntag um Viertel nach acht. Das macht ja aber auch gar nichts, also, dass ich nicht weiß, was läuft, denn es gibt ja EPG. Oh herrliche Technik. Ich schalte also ins Erste, drücke den EPG-Knopf und kaum hört man Alec Guiness die ersten Worte an den kleinen Lord richten kommt auch schon der Herr S. aus F. angeeiert: Mach mal 109.
109 ist Fußball.
Bundesliga.
Toll
Tja, so gab es für mich halt Schalke gegen Mainz. Da ich den Fernseher eigenltich sowieso nur als Geräuschkulisse anmache, damit ich mich nicht so alleine fühle, war es mir dann auch egal. Aber immerhin weiß ich jetzt, wie lange ich für sechs Eierwärmer brauche: Ein Fußballspiel lang. Und es hat nur so lange gedauert, weil ich die Wolle erst wickeln musste. Von drei- auf dreißigfädig.
Fast das allerbeste aber an den Dingern ist, dass ich sie heute nachmittag gleich verschenken kann. wir sind bei unseren Nachbarn eingeladen.
Hoffentlich essen die gerne Eier zum Frühstück

Montag, 14. Dezember 2009

Weihnachtsgeschenke as Weihnachtsgeschenke can




Große Feste werfen Ihre Schatten in Form von vergnüglichen Nachmittagen voraus. Das Fräulein M., der kleine Herr L. und ich produzieren, was das Zeug hält und inzwischen wünschten wir, es gäbe viel mehr Menschen, die wir beschenken können. Wir haben da nämlich so einiges am Laufen.
Das kleine Volk hat endlich einmal so richtig saubere Hände bekommen und sich dabei trotzdem königlich amüsiert. Jetzt sind wir gut ausgerüstet und können locker jeden Verwandtenkaffeeklatsch in den nächsten Wochen überstehen.

Wir haben reichlich Geschenke. Alle getreu der Weihnachtsgeschenkeregel Nummer eins:
Wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, genau das richtige zu haben, schenke etwas, dass irgendwann alle ist.
Und eingefilzte Seifen sind eine saubere Sache, die kleinen Rückstände können einfach getrost entsorgt werden. Wir haben so viele, dass Ostern bereits jetzt gesichert ist. Und von Stress kann keine Rede sein. Nach kurzer Einarbeitung haben die beiden immer nur nach noch einer Seife verlangt und, ja, bitte. Ich habe zufällig heute eine recht ungezwirnte Merinowolle nach hause gebracht und im Briefkasten meine Lieblingszeitschrift gefunden. Auf dem Titel gestrickte Eierwärmer in ecru.


Meine sind flieder.

Samstag, 12. Dezember 2009

Power-Recycling


Jeden Sonntag, den der liebe Herrgott werden lässt, kommt die Frau H. aus H. zu Besuch. In der Regel kommt sie irgendwann vormittags mit zwei bis vier Kindern, je nachdem und dann spielen wir zusammen, stricken, sticken, nähen. Je nachdem. Wir essen auch zusammen. Nudeln mit Tomatensoße. Nahezu jeden Sonntag.
Da kommt im Lauf der Zeit eine recht stattliche Anzahl leere Tomatendosen zusammen.
Bei der ganzen Strickerei kommt eine recht stattliche Anzahl Wollreste zusammen. Nun habe ich beides kombiniert und:


So ein Überzieher, der auch ein Einzieher ist, ist schnell gestrickt. Es dauert fast nicht länger, als es dauert, den kleinen Herrn L. in der Badewanne zu amüsieren. Und darauf zu warten und zu hoffen, dass der Schmutz irgendwann soweit eingeweicht ist, dass die Wurzelbürste eine Chance hat.
Wenn ihr wollt, dann mach ich eine Schritt für Schritt-Anleitung.
Jetzt muss ich aber erst mal Kartoffelsuppe einer bekannten deutschen Konservenfabrik probieren, damit ich noch eine große Dose habe.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Weihnachten hängt vor der Tür


Jetzt auch bei mir.

Was man braucht: ein paar Kugeln, einen Kleiderbügel aus der Reinigung, eine Heißklebepistole und Heißklebe. Die Idee kursiert schon seit Jahren im Netzt, ich kann mich nicht an alle Quellen erinnern. Aber bei Frau Liebe findet ihr das bestimmt.
Ein bisschen heikel war ja die Heißklebe. Ich weiß auch gar nicht, warum ich immer vergesse, wie sehr ich mit Klebe an sich auf Kriegsfuß stehe. Es ist immer dasselbe. Am Schluss habe ich das Zeug überall - sogar in den Haaren. Das ist schon bei Zimmertemperatur lästig, aber warum muss man es dann auch noch erhitzen?
Naja, einen haben wir jetzt und das reicht ja auch. Morgen mach ich wieder was textiles.

Samstag, 5. Dezember 2009

Ein Kater im Haus ersetzt die Axt im Walde


Seit ungefähr nahezu über zwanzig Jahren sammel ich nun Christbaumkugeln. Christbaumkugeln aller kulör: Große, kleine, dicke, dünne, runde, eckige. Ich habe einen roten glitzernden Stier und eine Krippe. Die Defender waren letztes Jahr leider schon ausverkauft, sonst hätte ich auch ein Auto am Christbaum. Na, vielleicht hätte ich den auch an den Rückspiegel gehängt. Ich habe eine stattliche Anzahl zusammen und freue mich jedes Jahr am 23. wenn ich den Tannenbaum schmücke über jede einzelne wieder.

Vor fünf Jahren hatte ich ein Desaster. Der vollgeschmücke Tannenbaum fiel eines nachts einfach um. Krawumm. Ich wurde von einem wahnsinnigen Geschepper geweckt und konnte nicht finden, dass Scherben Glück bringen. Der Schaden war enorm. Der Herr S. aus F. sprach was von "überladen". Ich weiß bis heute nicht, was er damit gemeint haben könnte. Nun bin ich seither bei der Tannenbaumschmückung extrem vorsichtig und es ist auch nichts mehr passiert. Ein paar Lücken konnte ich schon wieder schließen.

Der letzte Schrei sind zwei kleine Porzellankugeln, Die habe ich zum Geburtstag vor nicht ganz zwei Wochen bekommen. Ich habe es nicht bis Weihnachten ausgehalten und sie gleich aufgehängt.



Drei Ilexzweige und zwei Porzellankugeln, da kann aber keiner was von "überladen" sagen. Kann keiner. Nur: genützt hat's nichts. Nur zwei Stunden nach Aufhäng-Zeit einen Jaulen und Maunzen, ein Scheppern und:



Eine hat's gerissen. Naja, der Kater hats gemacht. Manchmal fällt es schon schwer ihn liebzuhaben. Ich versuche jetzt meinen buddhistischen Mittelpunkt wieder zu finden (wiederzufinden?) und zur Meditation produziere ich katzensicheren Christbaumschmuck.



Die Idee stammt von einem Titelfoto einer Zeitschrift aus dem letzen Jahr. Ich glaube man konnte sich dort auch die Anleitung runterladen. Da bin ich aber nicht so sicher.

So wird es dieses Jahr nichts mit einem silbernen Tannenbaum, es sei denn, ich finde noch was schönes aus Alufolie. Hat jemand eine Idee?

Dienstag, 1. Dezember 2009

Last Minute


Vorgestern abend um 18:00 waren der Herr S. aus F. und ich im Fernsehen zu sehen. ZDF, Adventliche Musik in der Dresdener Frauenkirche. Nein, wir haben nicht mitmusiziert, das hätten wir nicht gekonnt und sonst keiner gewollt. Wir haben im Publikum gesessen, und einen vergnüglichen Abend in der Kirche und anschließend in der Kunstakademie verbracht.
Das Fräulein M. und der kleine Herr L. waren bei ihren Großeltern und haben jeweils einen Benjamin-Blümchen-Adventskalender mitgebracht. Die sind allemal leichter aufzuhängen.
Heute ist das Fräulein M. krank und nicht in der Schule. Sie ist allerdings nicht sooo krank, dass sie im Bett liegt und langweilt sich recht sehr von Herzen. Dann geh ich jetzt mal Programm machen.

Freitag, 27. November 2009

Geschnibbel


Als ich noch ein Kind war, hatte ich immer so einen gekauften Adventskalender mit kleinen Schokoladenteilchen. Ich war aber auch schon damals ein echter Schoko-Junkie. So bin ich irgendwann auf den Trick verfallen, die Dinger spätestens am 3. Dezember von hinten zu öffnen, dann musste ich morgens immer nur ein bisschen schmatzen und zusehen, dass keiner in der Nähe war, wenn ich mich an den Türchen zu schaffen machte. Oh lecker. Schon damals ist niemandem bei den Stichworten Askese und Disziplin mein Name eingefallen.
Vorher versuchte ich nämlich die Schokolade von vorn zu ernten und dann die Papptürchen einfach wieder zuzudrücken. Diese Masche war aber zu billig und flog immer schnell auf. Zusätzlich zu echten 20 Tagen "ohne" gab es dann noch mächtig Ärger. Das will ja keiner. Also sind die Schokofertigteile tabu. Diese Schmach müssen das Fräulein M. und der kleine Herr L. nicht erleiden. Diese nicht!
So werden Adventskalender jedes Jahr selbst gestaltet und dank zwanzig Jahren Training mit dem großen P. habe ich auch eine gewisse Virtuosität erreicht - will sagen: am 1. Dezember warten auf jedes Kind 24. selbstverpackte kleine Überraschungen.
Höchste Zeit also, die Latte höher zu hängen, und über das Design der Verpackung zu grübeln. Allerhöchste Zeit sogar. Vor zwei Tagen kam ich dann auf die Idee mit den Zellglasbeuteln und den Servietten und so. Der Prototyp oben, ich geb's zu ist ein bisschen schlampig zusammengeklatscht. Das wird natürlich besser in der Produktion. Was hier einfach - ZACK - getackert ist, kommt unter die Nähmaschine und dann wird es hübsch, oder? Sagt doch selbst.
"Das wird soger sehr hübsch!"
oh, danke.
Die Sache hat nur einen winzig kleinen Haken in Form eines Sterns. Diesen Weihnachtsschmuckstern habe ich dramatisch verkleinert und er soll nun auf alle!!! Tütchen. Ich brauche 48 fertige Sterne.
Stand jetzt und hier der Adventskalenderproduktion ist wie folgt:

Tjaha, von wegen kein Problem. In ungefähr ziemlich genau vier Minuten sitze ich im Taxi, das mich zur Weihnachtsfeier bringt. Die wird sicherlich rauschend und - lang. Morgen dann, wenn ich eigentlich noch in sauer liege, steige ich mit dem Herrn S. aus F. in den Zug nach Dresden und wir machen, was Eheleute halt manchmal so machen. Wir fahren übers Wochenende weg. Ha. Das wird ganz wun-der-bar. Nur: Wer verwandelt dann die Schnibbel in Sterne? Ich nehm sie mal vorsichtig mit und kuck mal wie mein Zugbegleiter kuckt, wenn ich anfange zu falten.
WAS ich da reinstecken werde, fragt ihr?
Das weiß ich noch nicht. Ist ja noch Zeit

Mittwoch, 25. November 2009

Violett



So ungefähr habe ich neulich morgen zwischen viertel nach neun und viertel nach zehn ausgesehen. Menschmenschmensch. Kann mir mal jemand erklären, wie das kommt? Ja, ich weiß schon, ich habe Sport gemacht. Aber sooo doll ja nun auch wieder nicht. Schon lange beobachte ich dieses Phänomen. Es gibt Menschen, die laufen Marathon und haben etwas gerötete Wangen kurz bevor sie im Sauerstoffzelt kollabieren. Ich hingegen mache mich gerade mal warm, da fange ich auch schon an zu leuchten und zu glühen. Auf Kilometer bin ich dann gut zu erkennen.
Um diese Jahreszeit wirkt es besonders dramatisch, wenn beim Waldlauf alles grau in grau ist und dann: Trine mit der Leuchtboje auf den Schultern. Ich laufe schon immer ohne Haargummi und mit gesenktem Kopf, aber es hilft nichts, durch die ganze Mähne leuchtet es erst knallrot und dann immer dunkler und dunkler.
Kann mir mal jemand erklären, woran das liegt?
Ich kann doch jetzt nicht für den Rest meines Lebens im dunkeln und alleine Sport treiben! Tennis spielen geht ja noch, da ist der Trainer - für einen Gegner reicht mein Können auf dem Platz ja noch lange nicht - also jedenfalls ist mein Gebenüber weit weg und hoffentlich farbenblind, beim Reiten geht's auch noch so gerade eben. Die Beleuchtung in der Halle ist schummerig, die anderen haben mit ihren Zossen selbst genug zu tun und beim Ausreiten schauen alle in dieselbe Richtung, muss ich also nur hinten bleiben.
Wirklich schlimm ist allerdings das Nachglühen. Für Stunden will diese Farbe einfach nicht weichen. Es ist zum Heulen.

Montag, 23. November 2009

Kennt ihr noch Johnny Logan?

















What's another year?
Ich freu mich immer noch, wenn ich Geburtstag habe, obwohl ich schon einigermaßen viele gefeiert habe. Trotzdem finde ich es immer schön, wenn viele Leute anrufen und vorbeikommen und klingeln und mir alles Gute wünschen. Aber das tollste ist: Die Blumensträuße werden immer üppiger.
Außerdem bin ich bis ganz oben voller Kaffee und Croissants, geht ja auch nicht anders, wenn netter Besuch da ist.
Wenn man so nah am Jahresende irigendwann zwischen Totensonntag, Volkstrauertag und Buß- und Bettag Geburtstag hat, liegt es ja nahe die guten Neujahrsvorsätze schon mal ein bisschen vorzuziehen. Auch wenn es gerade sehr en vogue ist, keine Vorsätze zu fassen, muss ich diesmal aus der Reihe tanzen. Ich habe Vorsätze, gute, sehr gute sogar.

Donnerstag, 19. November 2009

Flattermänner


Der kleine Herr L. ist krank. Schon die ganze Woche. Das bedeutet, dass er nicht in den Kindergarten geht und ich nicht ins Büro und auch sonst nirgends hin. Mein Bleichgesicht baut vormittags Lego- und Papierflieger und ich bin auch irgendwie angehalten mich zu beschäftigen. Also brauch ich was zackiges, bei dem ich mich nicht allzu doll konzentrieren muss, denn: ich werde hier schon gescheucht.
Da kamen mir diese Piepmätze gerade recht. Fräulein Ms Zimmer sah von außen sowieso recht undekoriert aus.

Mir scheint, ich habe auch gleich wieder drei! Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich kann es also schon fast mit dem tapferen Schneiderlein aufnehmen.
Murmel hat seinen Namen ja nicht ganz zu unrecht. Alles was kugelform hat, wird von ihm geliebt und durchs Haus geflitscht. Da mag ich gar nicht dran denken, was passiert, wenn der Weihnachtsbaum voller Kugeln hängt. Und die kluge Frau plant weit im Voraus. So werden dieses Jahr also die selbstgenähten Sterne aus dem letzten Jahr mit den Vögeln aus diesem Jahr die Oberhand gewinnen.
Ein paar von den Stoffresten finden eine Aufgabe und Bestimmung und mein Näh- ähem -zimmer kommt einem aufgeräumten Zustand ein Stück näher.
Ich habe wieder einen Grund einkaufen zu gehen, weil sich der Bestand an Füllkissen langsam dem Ende nähert.
Wenn das mal nicht als voller Erfolg zu verbuchen ist.

Montag, 16. November 2009

Pff

    Während das Fräulein M. wieder und wieder und schneller und schneller pflaumenblaue Pfirsichblüten pfor meinem inneren Auge sozusagen entstehen lässt, erinnere ich mich an eins meiner Versprechen. Es gibt sicher viele Versprechen, an die ich mich nicht mehr erinnere und bestimmt auch einige, die ich lieber vergessen würde, aber an dieses eine erinnere ich mich ganz genau, als sich bei meiner Tochter Zunge und Lippen einen heftigen Kampf miteinander und der zungenbrecherischen Hausaufgabe liefern.
    Ich habe versprochen Lesezeichen-Prototypen für den Weihnachtsbasar in der Schule zu entwerfen. Alles nur, weil ein einziger kleiner Zettel mit Notizen - übrigens auch prinzipiell wunderbar als Lesezeichen zu verwenden - verschwunden ist. Auf desem Zettel standen jedenfalls massenhaft Ideen für einen Weihnachtsbasar und ich hatte ihn. Ich habe ihn aber nicht mehr. So habe ich - großzügig wie ich bin - kurzerhand beschlossen, mir eben selbst was zu überlegen.
    Lesezeichen gehen ja immer. Man kann ja auch alles nehmen, was irgendwie platt ist, außer vielleicht Knäckebrot oder Scheibletten. Ansonsten: Kassenbons, TÜV-Bescheinigungen, Taschentücher (unbenutzte natürlich, sonst sind sie ja nicht mehr platt), CDs, alte oder neue Postkarten, kurz - alles was zweidimensional ist oder sich auf zwei Dimensionen reduzieren lässt.
    Das hätte mir aber nun niemand durchgehen lassen, wenn ich die Kinder platte Sachen hätte suchen lassen. Nun habe ich also ein bisschen gebastelt und gepfriemelt und zwischendurch auch bereut, wieder mal leichtfertig alles mögliche zugesagt zu haben. Jetzt habe ich jedoch ein paar Plattheiten beisammen und bin selbst für Weihnachten schon so ziemlich aus dem Schneider, will sagen, fertig: Es gibt Bücher.

Modell Tannenbaum
Streng genommen würde es genügen einen Tannenbaum aus Pappe auzuschneiden. Weil Tante Ingrid dann aber doch bei jedem Schenker, der älter als drei ist, verschnupft kucken täte, nimmt man noch zwei Stückchen Stoff  - pfielleicht mit einer Pfirsichblüte und näht sie mit großen Stichen und Lurexgarn um den Pappkameradenbaum.

Modell Gutenberg
Hä? Höre ich euch fragen. Hat die sie noch alle?! Jepp. Wie ich neulich gelernt hab, hat schon Gutenberg so gedruckt. Nein, nicht mit Luftpolsterfolie, aber auch er hat das Papier auf den Druckstock - gedruckt. Vielleicht hat er sogar ein Nudelholz benutzt, ich habe einfach die flache Hand zum Andrücken genommen, das reicht auch völlig aus.

Modell Anything goes
Wenn man eben noch nicht älter als drei Jahre ist, dann geht auch dies.

Modell Keks
Jetzt mal ein anderes Buch, wegen der Farbe. Die schöne Fau Seidenmann passt leider nicht so schön zum grün der Sterne. Der Stoff liegt schon ganz schön lange rum, gefällt mir aber mit einer Sternenkeksform, einem Klecks Füllwatte und zwanzig Zentimertern Satinband und vor allem in homöopathischer Dosierung doch wieder ganz gut.


Modell Märchen
Ich gebs zu, ich war jetzt echt zu faul, das Märchenbuch zu suchen, aber: Rotkäppchenband auf Pappe kleben, Glückssterne falten und fädeln und: Fertig.

Model Sternenhimmel
Dass das Modell Sternenhimmel mit seiner schlanken Taillie zusammen mit dem Liebhaber fotografiert wurde, hat nur einen Grund: Sex sells.


Dienstag, 10. November 2009

Freakshow


Klar, eigentlich ist es noch ein bisschen zu früh, für Schnee, aber...hier haben sie's auch schon gemacht. Wenn wir nur noch ein bisschen üben, dann steht  dem echten Winter nichts mehr im Wege. Ähnlichkeit ist ja durchaus schon vorhanden.

Sonntag, 8. November 2009

Na also!


Geht doch! Dieses Wochenende steht im Zeichen der Zeitlupe. Nachdem ich mir gestern mit der Mistgabel in der Hand einen Hexenschuss eingefangen habe, freue ich mich heute schon wieder drüber auch mal sitzen zu können. Man wird ja bescheiden. Glücklicherweise wohnen hier um mich rum haufenweise Ärzte und Apotheker. Als normaler Mensch wundere ich mich schon manchmal darüber, was die so in ihren Küchenschränken aufbewahren. Jedoch: es hilft, wie gesagt, sitzen geht und morgen ist wohl alles wieder eingerenkt. Dann wird die Woche allerdings wohl nicht viel gebastelt und gefrickelt. Das Laub ruft. Und zwar vernehmlich.

Freitag, 6. November 2009

Streptokokken


Nein, das ist kein Foto eines Streptokokkus, auch wenn ich mittlerweile eine recht innige Beziehung zu den Biestern entwickelt habe. Allein in diesem Jahr hatte ich sie fünf Mal zu Besuch und Stephan  - in dieser Hinsicht immer brav zwei Schritte (genauer gesagt: Tage) hinter mir - auch. Der ist allerdings noch viel schlechter dran als ich, weil's hinterher immer noch einen feisten Herpes gibt. So richtig mit allem Pipapo. Um die ganze Schnute rum alles voller Bläschen und damit nicht genug. Jetzt - ganz neu - auch in der Nase und in den Augen. Das bleibt mir wenigstens erspart.
Der Kerl auf dem Foto nun wie gesagt kein Kokke, aber eine doch eine Auswirkung.
Habe ich doch im Bett noch leicht febril eine Babyjacke fertig gestrickt und dann zusammen genäht. Jedoch:

Unglaublich oder? Ich habe eine Seite falsch rum zusammen genäht. Aber komplett. Auf der linken Seite sind die Nähte außen. Da kann ich die Jacke drehen und wenden, wie ich will, es bleibt auf einer Seite falschrum. Ich habe ja echt schon viele Fehler beim Stricken gemacht. Zwei linke Vorderteile gestrickt. Knopflöcher auf die falsche Seite. Maschenprobe ignoriert und viel zu groß gestrickt. Viel zu klein gestrickt. Rückenteil in Größe X, Vorderteile in Größe Y. Ich habe nix ausgelassen. Dachte ich. Aber das ist mir noch nicht passiert. Echt nicht. Da ich beim Zusammennähen fast noch penibler bin, als beim Stricken, hat es einen halben Abend gedauert, den ganzen Schmonsens rückwärts zu nähen.

Jezt ist alles wieder zusammen genäht, aber die Jacke ist eben noch nicht fertig, und ob ich es bis Montag schaffe, weiß ich auch nicht. Dann würde aber die Kleine besichtigt und ich müsste schon das Geburtsgeschenk rausrücken. Vielleicht wird es also der kleine weiße Lebkuchenmann aus Wollfilz.

Montag, 26. Oktober 2009

Och nö!


So ein Kater ist ein feiner Begleiter. Meistens.

Samstag, 24. Oktober 2009

Tabula rasa







Ist ja noch nicht so lange her, als mich diese Kiste ansprang. Aus heiterem Himmel hat sie mich ganz fies erwischt. Ich habe sofort angefangen, das Übel an der Wurzel auszureißen und wurde abends gefragt, na, Schatz, was haste so gemacht.
Ich habe eine Häkelnadeltasche genäht.
Was?
Ich habe eine Häkelnadeltasche genäht
Ah.

Derart ermutigt, habe ich natürlich gleich weiter und zwar jetzt Nägel mit Köpfen gemacht.



Ordentlich wie ich bin, habe ich also vorn angefangen. Und zwar ganz vorn.
Ich habe diese Kiste in vier Kategorien aufgeteilt.
1. Häkelnadeln - fertig
2. Nadelspiele
3. Rundstricknadeln
4. Mülltonne

Nummer vier war einfach und muss hier nicht abgebildet werden, schließlich weiß jeder selber wie ein Mülleimer von innen aussieht und soo spannend sind 6 (sechs!) ineinander verhedderte vierer Rundstricknadeln ja nun auch nicht.

Punkt 2:



fertig
Punkt 3:




fertig
Dann, alle wieder hübsch zurück ins Körb - ähm - Kistchen.
Nun muss endlich Donnerstag werden und eine meiner Häkel- oder auch Strickdamen fragt: Haste mal 'ne Dreieinhalber?
Ja, klar! Werde ich großmütig sagen: In der Kiste. Und dann halte ich die Luft an. Yeah!


Ich freue mich schon so.
Derart aufgeräumt kann mir ja nix passieren, denk ich. Ich war so tapfer und habe diese Sache zu Ende gebracht. Wer mich kennt, weiß: das ist nicht mein Hauptcharakterzug. Kann mich also anderen Dingen widmen. Wie z. B. endlich die Batterien in dem Schmetterlingselefanten für das kleine Volk tauschen.
Ich hole nur mal schnell einen kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher.
Und dann:
Kruschel-kruschel. Splosch.



Jack in the Box ist ....

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Aufräumen? Aufräumen!


Da wollte ich nur mal schnell eben, für das Ufo von vorgestern, die Häkelnadel rausholen. Nur mal eben schnell, man mag es schon ahnen, das kann ja nix werden. Ich suche also die Nadelkiste und klappe sie auf und finde - kruschelkruschel - splosch:



Auweia. Jack in the Box ist eine echte Lachnummer dagegen. Ich habe nun aber mal beschlossen ein ordentlicher(er) Mensch zu werden. Und da muss aufgeräumt werden was das Zeug hält. Klar könnte ich auch die Zeit damit verplempern zu waschen und zu bügeln, aber - mal ehrlich, ich muss mal Grund reinbringen, in den Laden und an der Basis sozusagen.

So habe ich total fleißig aufgeräumt. Da kann ja nun auch keiner was sagen, die Häkelnadeln, die sind jetzt immer Griffbereit und gut verstaut.


Sogar alle Fäden vernäht. Nur vielleicht ein zwei Einschübe zu wenig.

Ich bin hochzufrieden. Mit dem Leporello für die Häkelnadeln. Nur, wer einen kurzen Blick nach oben riskiert, wird sofort erkennen: Häkelnadeln waren auch in der Kiste, aber eben nur auch. Für die Nadelspiele, geschenkt, mach ich auch noch so ein hübsches Dingelchen. Wenn ich mal wieder ein Nadelspiel suche. Aber die Rundstricknadeln, die machen mir Sorgen. Wie bewahrt man die denn auch, ohne dass sie einem immer wie alte Sprungfedern um die Ohren fliegen und sich ineinander vertüdeln. 'ne Idee anybody?

Montag, 19. Oktober 2009

UFO




Mon dieu! Gerade scheint sich die ganze Welt mit UFOs zu beschäftigen. Die einen machen sie zu fertigen Ojbekten, die anderen schmeißen sie weg. Echt! So weit kann ich mich gerade in keine Richtung bewegen. Aber rausholen, das schaffe ich jetzt noch schnell und 'n Foto mchen und den Rest des Tages überlegen, was daraus werden soll. Tonne? Noch'n Geburtsgeschenk? Ich bin gespannt.

Freitag, 16. Oktober 2009

Das kleine Volk



Das Wetter ist seiner Zeit weit - mindestens drei Wochen - voraus. Wenn das eine Probe für den November sein soll, dann kann ich nur sagen, der Text sitzt. Zeit genug wieder drinnen zu hocken, auf dem Sofa zu lümmeln und die Stricknadeln klappern zu lassen.
Glücklicherweise gibt es immer noch Freundinnen, die Babies bekommen. Ich war schon ganz in Sorge, aber jetzt: Gleich zwei Stück, also, Babies. Im Abstand von vier Wochen. Und dann ein Knabe und ein Mädchen. Ist das nicht toll. Zeit genug für jedes (Baby, nicht Stück) ein kleines Willkommens-Jäckchen zu stricken. Heute nachmittag wird der Knabe besichtigt und ich hoffe ernsthaft, dass er überhaupt noch 'reinpasst. Winzig ist nämlich nicht gerade ein Adjektiv, dass auf ihn zuzutreffen scheint,
Nun ist Herbst und Winter aber auch eine gute Zeit größere Projekte zu stricken. Im Sommer auf dem Spielplatz hat keiner gerne eine dicke Merino-Woll-Geschichte auf dem Schoß. Aber jetzt? Da ist so ein Babyjäckchen ja schon fast zu klein, und man könnte über größere Projekte nachdenken.
Heute habe ich mir aber vorgenommen, erst mal ein paar angefangene Werke zu vollenden. Na, denn mal los.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Ohauaha!



Dieses Jahr ist die Ernte besonders reichlich ausgefallen. Der liebe Onkel aus Amerika bringt gerne Geschenke für Nichte und Neffe beide freuen sich ganz doll. Nur, essen wollten sie die Kekse (?!) nicht.

Dabei kann der kleine Herr L. mit seinen drei Jahren noch gar nicht lesen, so sind die doch eher abschreckenden Nutrition Facts nicht Ursache für seine Angst vor den orangenen Talern. Fräulein M. kann zwar lesen, aber kein Englisch und ob sie sich wirklich für Kalorien interessiert, wage ich zu bezweifeln. So werden wir einfach den Anblick noch ein paar Tage geniessen und dann freut sich vielleicht an Halloween jemand über ein Pfund orange-schwarzes - ähm, ja - Gebäck.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Bilanzen

Das Jahr neigt sich dem Ende und es ist Zeit für die ersten Bilanzen. Nachdem unser einer Apfelbaum die letzten fünf Jahre ausschließlich damit zugebracht hatte, entsprechend seinen (bescheidenen) Fähigkeiten die Klimakatastrophe abzuwenden, hat er sich dieses Jahr endlich auf seine zweite Aufgabe besonnen: Die Welt vor dem Hungertod zu bewahren. Zu der positiven CO2-Bilanz in meinem Garten kommt nun also noch eine positive Ernährungsbilanz.



Und die ist durchaus beachtlich. Er ernährt 2 Igel, 35 Amseln, eine Oktillion Regenwürmer und dann noch so dies und jenes Getier, dass ich aufgrund meiner Fehlsichtigkeit nicht erkennen kann - worüber ich ausnahmsweise ganz froh bin.. Ich werde sicher auch noch das ein oder andere Pony mit etwas gebräunten Äpfeln bestechen können, tja und dann hat er sich auch bei mir für die Plfege und Hege bedankt.



Die Walnüsse sind aus Nachbars Garten. Jetzt bring ich schnell ein Stück Kuchen rüber, sonst ess ich den Rest auch noch auf. Das wäre dann wieder sehr nachteilig für die Ernährungsbilanz der Moorbewohner.