Dienstag, 31. August 2010

Kultur im Kindergartenalter

Inzwischen haben das Fräulein M. und der kleine Herr L. ihren Spracherwerb soweit abgeschlossen, dass selbstgeschöpfte Perlen extrem selten geworden sind.

Klar, wir halten uns immer noch mit Spaghetti mit Pestsoße und einem Glas Abwasserschorle bei Laune und über Wasser, aber die Zeiten sind doch fast vorbei. Das Fräulein M. bestellt inzwischen selber und sie kann sowohl Pesto als auch Apfelsaftschorle feherfrei aussprechen.

Da freut es umso mehr, dass ich heute mit dem kleinen Herrn L. im Kino Tolstoj gucke.

Donnerstag, 26. August 2010

Paris Hilton

Neulich auf Ibiza, 40 Grad im Schatten. Mindestens.

Der Herr S. aus F. fragt: Was ist jetzt eigentlich mit Skiurlaub.

Ich: Ja, das ist nicht so einfach. Die Frau S. aus H. (mit der wir gemeinsam fahren wollen), die ist mit dem ersten Ferientag außer Landes geflüchtet und kommt auch vor dem letzten Ferientag nicht wieder. Mit meinem Skiurlaubsziel war sie nicht 100%ig einverstanden und nun bleibt uns nichts als abzuwaren.

Herr S. aus F.: Wie, die ist weg?

Ich: Ja, weg eben.

Herr S. aus F: Du meinst, Paris Hilton und Frau S. aus H. haben ein noch süßeres Leben als du.

Diese kleine Stichelei bezog er auf die  Tatsache, dass ich drei halbe Tage ins Büro fahre. Vorausgesetzt, alle sind gesund, es sind nicht gerade Schulferien, Feiertage oder so. Ich war schon immer mehr so für's Üppige.

Nun bin ich ja aber ein tapferer Mensch und fahre nicht nur überhaupt ins Büro, sondern ich fahre mit dem Fahrrad ins Büro. Den ganzen Weg hin und den ganzen Weg zurück. Dreimal in der Woche. Morgens von acht bis halb neun, mittags von halb eins bis eins.

Dumm ist nur, dass es dreimal in der Woche von halb eins bis eins regnet. Und zwar richtig!

Montag, 16. August 2010

Oha!


Denken jetzt bestimmt manche, die das hier lesen. Ich möchte mich fast dazu versteigen, das ein oder andere Ohauerha! hervorzulocken. Gestern den einen, heute den anderen. Tjaha, allerdings nagt inzwischen der alte, faule Zahn namens Zweifel an mir. Was, wenn das Ding abscheulich sitzt? Auf dem Foto könnte man das fast vermuten. Das liegt aber nur daran, dass ich zwar Unmengen Zeit habe zu stricken, aber keine, den kleinen Bügel von gestern, der eine Jacke für Neugeborene trug gegen einen größeren zu tauschen.

So muss also der zu kleine Bügel das neue Kleidungsstück des Fräulein M. präsentieren.

 

Und er gibt sich ja auch wirklich alle Mühe, aber ich glaub, ich geh doch noch mal einen großen Bügel holen...

Tja, so kann's gehen. Das Fräulein M. hat sich das Ding bereits unter den Nagel gerissen und meint, fortan nichts anderes mehr am Leib haben zu wollen. Das Fräulein M. ist nun mitsamt Jacke auf Trebe. Also, nix ist mit neuen Fotos. Jedenfalls nicht jetzt.

Heute abend wirds auch nix, da muss ich mal was stricken...

Sonntag, 15. August 2010

1000 Knöpfe


Früher, wenn man in Hamburg was brauchte, dann ist man in die Stadt gefahren. Einen Topf, eine Schallplatte, na gut, auch noch eine CD, ein Messer, eine Kaffeemaschine, ein Kinderspielzeug, eine Luftpumpe für's Fahrrad oder eine Blumenvase für Oma zum Geburtstag, ganz egal. Bei Brinkmann gab es auf vier Etagen alles, was der Mensch braucht. Auf jeder Etage eine Paradies für irgendein Familienmitgrlied, Geschirr, Computer, Sportgeräte. Einfach alles. Dann hat Brinkmann leider zu gemacht. Und wenn jetzt jemand mit einer Brinkmann-Plastiktüte durch die Innenstadt geht, dann wird er von vielen - und zwar wirklich vielen Menschen beneidet und oft sogar angesprochen.

Ein klein wenig hat sich mit der Schließung Brinkmanns dann der Fokus in der Innenstadt auf die andere Seite des Hauptbahnhofs verlagert. Wenn man einen Herd brauchte, oder eine Blumenvase für Oma zum Geburtstag, dann ist man nun zu 1000 Töpfe gegangen. Da gab es auch so einiges, was der Mensch braucht und mindestens genauso vieles, was der Mensch nicht braucht. Viele Hamburger haben diesen Laden liebevoll 1000 Knöpfe genannt, obwohl ich nicht weiß, ob es da wirklich Knöpfe gab.

Ja, ihr habt richtig gelesen "gab". Denn - auch 1000 Knöpfe sind aus der Innenstadt verschwunden. Nicht  verschwunden sind sie aber aus meinem Knopf-Vorratsglas. Und wenn ich so weitermache wie heute, dann verschwinden die niemals daraus. Niemals.

Dabei kaufe ich schon immer, wenn ich einen schicken Knopf finde diesen und noch ein paar Brüderchen dazu. Und wenn ich an der Kasse stehe, weiß ich auch immer ganz genau, was ich zu diesen Knöpfen nähen oder stricken werde und ich freue mich auch immer sehr, dass kein Sonntagmittag mich an der Fertigstellung eines Kleidungsstücks durch die Ladenöffnungszeiten hindern wird. Ich müsste ja schließlich nur hochgehen und das Vorratsglas mit den Knöpfen durchstöbern. Habe ich heute Vormittag auch gemacht. Tja, und dann habe ich doch weilche selbst gemacht. Ich brauchte ja nur zwei. Ging ganz schnell.


(Öhm, jetzt kriege ich dieses doofe Foto hier nicht wieder raus, kricht ihr halt noch eins)




Jetzt kann ich nächste Woche die winzigen Teeblätter dem neuen Baby schenken.

Sonntag, 1. August 2010

Hitzefrei


Wir hatten hier alle eine Weile Pause von der Hitze. Diese kleine Unterbrechung habe ich genutzt um auch die Fertig-Mach-Wochen ein wenig neu zu definieren. Ich finde eine etwas großzügigere Auslegung ist bei diesem Wetter nicht unbedingt unverzeihlich. Also, ich habe jetzt den Schwerpunkt mehr so auf fertig machen gelegt. Muss ja nicht direkt bereits ein angefangenes Projekt sein.

Auch wenn es nicht ganz so heiß war die letzten Tage, eine Wolldecke wollte ich nun wirklich nicht auf dem Schoß haben. Die muss jetzt noch so bis Mitte September warten.

Fertig-Mach-Wochen sind es aber trotzdem.


Vesper ist wirklich eine Wonne. Echt. in nur elf Tagen bin ich fertig geworden (ich könnte ja schon fast von Fertig-Mach-Tagen reden) . Okok, das lag sicher auch daran, dass mir die Baumwolle in ekrü ausging. Aber ich mach davon bestimmt noch mindestens eins. Vielleicht in schwarz.

Den Halsausschnitt habe ich genauso gemacht, wie hier beschrieben. Ähm, beschrieben ist jetzt auch nicht das richtige Wort. So gut ist mein Japanisch jetzt auch wieder nicht. Und Anfangs dachte ich auch, wenn nicht von Kindheit an auch seine Mahlzeiten mit Stricknadeln statt Messer und Gabel einnimmt, dann wird das nix. Aber, mit reichlich Geduld und Spucke wurde es dann doch.

Und: ausnahmsweise bin ich sogar mit den Fotos zufrieden.