Mittwoch, 23. Februar 2011

Minus 9 Grad



Es ist ja wirklich jedes Jahr dasselbe. Wenn es im Dezember oder meinetwegen auch noch im Januar kalt wird und alle jammern, es sei zu kalt und sie würden so frieren und überhaupt. Schnee wäre nur ein anderes Wort für weiße Scheiße. Dann werde ich erst so richtig warm. So wäre das eben und auch gut so. Schließlich wollen wir alle keine Mücken, keine Wespen, keine Ratten und die sterben nun mal erst, wenn es im Winter so richtig kalt wird. Und es würde sich ja wohl auch so gehören, dass wir einen ordentlichen Winter haben, mit Schnee und Eis. Anno '79 war es ganz wunderbar. Schule viel über Wochen aus und niemand konnte das Haus so recht verlassen. Wenn ich mich dann so richtig in Rage rede, drehen sich meine Gesprächspartnar angewidert weg. Nicht ohne bei der Drehung noch mit der Hand vorm Gesicht zu wedeln und die Augen zu verdrehen.

Jaha, aber ich rede hier von Dezember und Januar.

Ende Februar braucht das nun wirklich keine mehr. Minus neun Grad. Da kann ich morgens nicht mit dem Fahrrad fahren, kann ich nicht und dann komm ich unleidlich im Büro an. Was andere nämlich Berufsverkehr nennen, nenne ich Bürgerkrieg. Jede hundertstel Sekunde muss noch rausgehupt werden als gäbe es kein morgen.

Jedes Jahr Ende Februar diese schlechte Laune, weil eigentlich alle schon auf Frühling eingestellt waren und einen herben Rückschlag erleben. Meinen Rosmarin kann ich wieder vergessen und um die Narzissen, Tulpen und Hortensien mache ich mir auch rechtschaffen Sorgen.

Morgen kann ich aber wieder ganz normal raus. Mit dem neuen Mohairteil aus Mohair und Merinowolle aus dem Lieblingsladen kann ich nicht mehr frieren.

Sonntag, 6. Februar 2011

Über Wasser


ist vielleicht schönes Wetter. Aber das wissen wir nicht so genau, weil wir nicht hoch genug kommen. Bei dem was hier unten stattfindet, kann man nur genau zwei Sachen machen.

1. Laufschuhe an und raus.

Bei schönem Wetter um die Alster zu laufen ist nämlich wie Slalom um bewegliche Hindernisse. Und wehe, man schafft es nicht rechtzeitig einem Spaziergänger oder Hund auszuweichen. Das kann dann böse Folgen haben. Bei Regen sind die Hindernisse unbeweglich. Und wenn man dann doch mal einer Pfütze nicht ausweichen kann, kriegt man nur nasse Füße. Falls man nicht längst welche hat.

2. Schuhe aus und auf's Sofa.

Strickzeug in die Hand und los.

Am Freitag habe ich noch versucht, das Wetter einfach zu ignorieren und so zu tun, als ginge mich das alles nichts an. So ein bisschen Regen. Wem macht das schon etwas aus.

Am Sonnabend fing es dann langsam an zu nerven. Aber wenn man schon total durchweicht aus dem Stall kommt, kann man auch noch gleich laufen gehen. Da ist man schön allein und alle Welt bewundert einen - also wenigstens der Teil, der einen nicht für vollkommen plemplem hält. Nur mal ganz erhlich, wer wird denn bei diesem Dauerregen nicht langsam plemplem.

Heute nun also Sofa und stricken. Vorher habe ich aber noch ein paar Fotos gemacht. Schon das Stricken war eine Gaudi. Wenn ich jetzt den Schal in der Hand habe bin ich zufrieden wie ein Räuber im Tresorraum. Jetzt könnte es allerdings mal aufhören zu Regnen und dafür wieder etwas kälter werden. Dann kann ich ihn auch mal draußen benutzen...

Großer Fischgrät-Schal von hier. Was für ein tolles Ding.