Sonntag, 18. April 2010

Lass ma' was Schönes machen

Wenn der Herr S. aus F. das sagt, dann meint er nicht: Komm Puppe, wir tun es dem Kater gleich und murmeln den ganzen Tag im Halbdämmer vor uns hin.

Er hat auch keine Konservendosenumhäkelung im Sinn.

 

Und er duldet auch nur kurz, dass ich auf meinem Mäuerchen hocke und die schöne Kaschmir-Seide zu einer Jacke verarbeite.

Neihein, wenn der Herr S. aus F. was schönes machen will, dann holt er eine Dose CO2 aus dem Bauhaus, lässt sich von dem Vater das alte Schweißgerät aus dem Keller bringen, baut die Scheibe aus der Hecktür meines Autos, setzt sich die allersexyeste Brille auf und schweißt.

Immerhin sorgt er dafür, dass ich auch auf meine Kosten komme:

Flasche zu wegwerfen. Nachladen verboten gefährlich.

Aber, wie ich mich noch über diesen Hinweis freue und langsam in alberne Stimmung gerate, fordert Monsieur mich auf, den Rost zu entfernen, es sei ja schließlich meine Karre. Ich schlage mir auf die Schenkel. HAHA. Rost entfernen! Ich! Genau! Ich habe schließlich Kaschmir-Seide in den Fingern und finde, genau das gehört da auch hin. Bevor ich jedoch so recht weiß, wie mir geschieht habe ich einen Drehmel in der Hand, eine ähnlich hübsche Brille auf der Nase. ICH! Herr Dr. K., der gerade auf der Straße auf- und abflaniert, von der Letztgerborenen auf dem Bobby-Car begleitet, findet ich solle meie Brillensituation noch einmal überdenken. Unter lautem Gezeter und Gejammer fang ich also an, immer schon Abstand zum Werkzeug. Jeder, aber auch jeder, der vorbei kommt, wird auf meine Not hingewiesen. Und dann passierts. Aller Rost ist ab. Und von dem Auto ist auch noch was da. Immerhin.

Schade nur, dass es jetzt nix mehr zu drehmeln gibt. Jetzt kommt der Rostumwandler druff.

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