Montag, 20. Juni 2011

Wasserballet






Der Herr S. aus F. fragt sich und mich ja schon manchmal, ob es wirklich notwendig ist, dass das Fräulein M. und Trinelotta fünfmal in der Woche frisch gewaschen und onduliert das Haus verlassen und Stunden später froh und muner aber quasi unrasiert und fern der Heimat wiederkommen. Und da habe ich ihm versprochen, am Sonntag, da macht Trinelotta mal ganz was Elegantes. Aber so richtig.

Vornehm!

So habe ich am Sonntag morgen die Stiefel geputzt und poliert. Frau will ja was hermachen und nicht aussehen, wie frisch aus der Jauchegrube. Und der Herr S. aus F. hat auch versprochen zu gucken und hat das Fräulein M. und den Herrn L. mitgenommen und dann haben sich alle drei in die erste Reihe gestellt.

Schade nur, dass es das ganze Wochenende wie aus Eimern geschüttet hat und dann zwölf Großpferde auf dem Außenplatz quadrillierten. Jetzt muss ich nicht nur die Stiefel schon wieder, nein, ich muss auch gleich noch drei Paar Schuhe putzen, drei Hosen waschen, drei Racken in die Reinigung bringen.


Aber gestaubt hat's bei der Quadrille jedenfalls nicht.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Alte Freunde

Ich kann mich doch satt sehen!

Ich nehme dies und das und das und das und das!

Lang leben die späten Achtziger!

Montag, 6. Juni 2011

Trinelotta goes Schriftstellerin


Die Schule von Fräulein M. veranstaltet einmal im Jahr, so um und bei kurz vor den Sommerferien eine Projektwoche.

Die Schulleitung überlegt sich ein Thema und über 200 Grundschüler beschäftigen sich eine volle Woche mit nix anderem. Also, naja, letzte Woche war ja ein bisschen gemogelt, denn die hatte nur drei Tage, aber Projektwoche hieß sie trotzdem.

Die Lehrer der Schule überlegen sich, was sie mit den Kindern mal außer Schreiben und Lesen und Minus und Mal machen wollen. Und dann gibt es einen Brief an die Eltern, in dem sie gefragt werden, ob sie nicht vielleicht auch.... so ein kleines Projekt.... mit so zehn bis zwölf Rotzlöffeln Kinderlein...

Klaro, dass ich immer gleich die Hand hebe und loskrähe: Ich! Ich!! Ich!!!

Ich hab ja auch sonst nix zu tun. Der Rasen mäht sich von alleine, die paar Tage kann ich mir locker frei nehmen, denn alles, was ich im Büro machen wollte, ist im Prinzip fertig und private Projekte habe ich ja außer den paar Kleinigkeiten auch grad keine am Laufen. Bücher sind auch alle gelesen.

Jaha, aber diesmal nicht. Ich war so tapfer!

Tage des Buches

Was, bitte schön, ist das denn für eine Idee? Bücher und Kinder? Soll ich jetzt drei Tage vorlesen? Soll ich mit ihnen in einen Buchladen gehen? Können die nicht mal was mit ihren Händen und vielleicht sogar Füßen machen? Bücher! Ausgerechnet! Nä, mach ich jedenfalls nicht.

Und dann hab ich mich gelobt. Für meine Standhaftigkeit und meine mir innewohnende Neinsagerqualität.

Nah, ich hab ja auch so viel zu tun und Bücher! Ausgerechnet! Dann traf ich die Frau K. aus N., deren Sohn in die Klasse des Fräulein Ms geht und die richtig echte Bücher schreibt. Die man sogar kaufen kann - also die Bücher. Und na klar, sie hat sonst nichts zu tun, ihr Rasen mäht sich von alleine, Arbeit hat sie auch keine, bietet sie also ein Projekt an.

Und fragt.

Mich.

Nun ist die Frau K. aus N. wirklich eine nette und ach, eigentlich, Lust hätt ich ja schon und so zu zweit ist es ja kaum Arbeit. Kann man ja mal ein paar Tage frei nehmen und mit den Schranzen was machen.

Nun ist in der letzten Woche der Rasen irgendwie nicht kürzer geworden und es war doch mehr Arbeit als drei mal fünf Stunden, aber: Wir haben ein Buch geschrieben. So'n ganz richtig echtes, mit Figuren und Plot und Illustrationen und Gefühlen und Dialogen und Pi und Pa und Po und allem.

Das kann ich jetzt also auch.

Nur das mit dem Neinsagertum, da muss ich vielleicht noch bisschen dran arbeiten. Ach ja und arbeiten muss ich auch an meiner Maschenprobenwilligkeit. Ja, und zwar, weihel, so beim Stricken - Achtung, wenn's eben schon überheblich klang, jetzt kommt Größenwahn: also so beim Stricken, da kann ich das allermeiste auch ohne Maschenprobe. Pi mal Daumen geht immer und passt hinterher auch. Beim Häkeln geht das nicht. Gar nicht. Überhaupt nicht. Wenn also jemand 'ne Häkelweste in Größe 34-36 braucht....

Dienstag, 17. Mai 2011

Quak!



Long time no see.

Nun war ja das Wetter lange Wochen geradezu beängstigend gut. Als Hamburger gerät man da schnell in Panik. Ist das der Sommer? Ist er das? Keine Sekunde kann drinnen verbracht werden, denn es kann auch ganz fix wieder vorbei sein, mit dem schönen Wetter.



Und am Rechner sitzen kann man dann auch noch bei dem typischen Hamburger Wetter: 11 Grad und Regen. So wie jetzt. Der Garten freut sich über das Wetter und ich höre auch das Haus ein bisschen aufatmen, dass mal wieder jemand den Putzlappen schwingt und sich der Wäscheberge annimmt.

Die Jacke ist  natürlich schon lange fertig und müsste jetzt auch mal mit Wasser in Kontakt kommen, damit das Bündchen endlich aufhört sich nach innen zu rollen. Dann ist sie wohl ganz und gar prima.

Donnerstag, 31. März 2011

Penisneid

Du sitzt im Auto. Fährst auf der A7 Richtung Süden und dann musst du mal. Die nächste Raststätte - so sagt das Schild - kommt in 57 Kilometern. Dein männlicher Mitfahrer kann so lange nicht aushalten und hält an einem Parkplatz ohne Klo, geht drei Meter und ist wieder total entspannt.

Was hast du dann?

Du bist im siebten (oder achten oder neunten oder zehnten oder...) Monat schwanger und musst noch mal schnell was einkaufen laufen. Passanten, die an dir vorüberhetzen sind nicht sicher, ob sich die Litfasssäule tatsächlich bewegt hat, an der sie eben vorbei sind.

Was hast du dann?

Das  Baby ist frisch geboren, es ist November oder Februar und dementsprechend dunkel, kalt und nass draußen. Das Baby hat Dreimonatskoliken und schreit eigentlich die ganze Zeit nur rum. Dein Mann zieht sich ein schickes Hemd an und kann nur schwer seine Freude darüber, dass er gleich das Haus verlassen darf , verbergen.

Was hast du dann?

Du kommst mittags vom Büro nach hause, schließt die Tür auf, bist ganz in Gedanken und siehst nur aus dem Augenwinkel so ein Gehüpfe. Und plötzlich ist dieses Gehüpfe nicht mehr draußen vor der Tür sondern dahinter. Quasi in deiner Küche. Die fetteste aller Kröten. Zwei Kilo wiegt die mal sicher. Hat so eine Kröte Zähne? Ist der Schleim giftig? Könnte man an einem ganz normalen Donnerstag die Tür einfach von außen wieder schließen, die Kinder einsammeln und mit denen Essen gehen? Kein Nachbar weit und breit in Sicht. Langsam fängst du an zu hyperventilieren. Die Kröte oder du!

Da kommt, wie jeden Donnerstag, der gute Mann, der die grüne Kiste bringt. Ich habe ihm also von meinem Problem erzählt. Augenaufschlag. Könnten Sie vielleicht? Aber Sie müssen natürlich nicht, wenn Sie das auch eklig finden...Das kann niemand besser verstehen als ich. Nur für den Bruchteil einer Millisekunde hatte er seine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle, aber ich hab's genau gesehen. Allerdings, er ist ein Mann und ein Mann tut, was ein Mann tun muss. Nimmt vorsichtig die Kröte in die Hand, die er als Frosch bezeichnet  - wahrscheinlich um sich selbst Mut zu machen - und trägt sie raus. Tut gefasst und fragt, wo er sie jetzt hintun solle. Ist mir egal, danke. Dass ich jetzt die Tür schnell schließe, liegt nicht nur daran, dass ich nicht sicher weiß, ob hier noch Familienmitglieder der Amphibie vor der Tür rumlungern und ebenfalls  gerne mal gucken wollen, wie's bei Trinelotta unterm Sofa aussieht. Nein, ich möchte dem guten Retter auch ermöglichen, seinen Gesichtszügen freien Lauf zu lassen und das Viech in die nächste Hecke zu schmeißen.

Ist das Leben am Ende doch gerecht?

Sonntag, 27. März 2011

Geschafft


Jeden Monat eine Anziehsache! Wie ich es mir vorgenommen hatte. Und dabei hat dieser Monat noch vier Tage. Ich hatte diesen Monat allerdings auch viel Zeit. Nämlich sind wir in den Skiurlaub gefahren. Mit dem Auto, wie man das in Hamburg im März so macht.

Das Fräulein M. und der kleine Herr L. haben sich auf dem Rücksitz die Zeit damit vertrieben eine virtuelle Stadt zu bauen. Da wurde alles verbaut, was am Wegesrand irgendwie in Sicht kam.

Der Herr S. aus F. durfte die ganze Strecke fahren, ohne sich mit mir abwechseln zu müssen und, mal ehrlich, was soll ich dann schon sonst die ganze Zeit machen.

Nicht genug mit der Autofahrt, hat sich das Fräulein M. an unserem ersten Skiurlaubstag vor Ort mit Spuckerei aus dem Geschehen verabschiedet. Und statt die Pisten zu bürsten haben wir zwei dann entweder vor der Glotze oder der Badewanne gehockt.

Das Glück ist aber manchmal mit die Doofen: Es gab den ganzen Tag irgendwelche Pferdesendungen. Großartige Sache. Da schafft man dann schon mal einen halben Pulli, und ist fast ein wenig irritiert, wenn der Herr S. aus F. mittags ins Hotel kommt und anbietet das Fräulein M. fortan zu betreuen, damit ich auch mal rauskann. Raus? Ich? Statt also zu Black Beauty die Ärmel zu stricken habe ich den blausten aller Himmel über dem weißesten aller Hänge genossen. Hach, das Leben kann herrlich sein.

Leider ist diese hübsche Mandel quasi nicht zu fotografieren. Also jedenfalls am Bügel nicht. Auch das zärtlichste Zureden hilft nichts. Sie hängt da wie ein Sack.

Ich möchte jetzt gar nicht darüber spekulieren, wieso sie dann an mir nicht aussieht wie ein Sack, sondern wie ein wirklich nettes Dingelchen. Und ich möchte auch darum bitten, dass hier sonst keiner darüber spekuliert.


Sonntag, 6. März 2011

Obacht!

When you Freitag mittag to the Grieche go and Freitag abend to the Amerikaner, you musst not wonder you, wenn am Sonnabend when you laufen go the Grieche on your left Bein hangs and the Amerikaner on your right Bein hangs.

When you then noch direkt before you laufen go in the Döner vom Herrn S. aus F. beisst, you will leide a lot and you will not lauf very far in the übliche hour.

Nämlich.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Minus 9 Grad



Es ist ja wirklich jedes Jahr dasselbe. Wenn es im Dezember oder meinetwegen auch noch im Januar kalt wird und alle jammern, es sei zu kalt und sie würden so frieren und überhaupt. Schnee wäre nur ein anderes Wort für weiße Scheiße. Dann werde ich erst so richtig warm. So wäre das eben und auch gut so. Schließlich wollen wir alle keine Mücken, keine Wespen, keine Ratten und die sterben nun mal erst, wenn es im Winter so richtig kalt wird. Und es würde sich ja wohl auch so gehören, dass wir einen ordentlichen Winter haben, mit Schnee und Eis. Anno '79 war es ganz wunderbar. Schule viel über Wochen aus und niemand konnte das Haus so recht verlassen. Wenn ich mich dann so richtig in Rage rede, drehen sich meine Gesprächspartnar angewidert weg. Nicht ohne bei der Drehung noch mit der Hand vorm Gesicht zu wedeln und die Augen zu verdrehen.

Jaha, aber ich rede hier von Dezember und Januar.

Ende Februar braucht das nun wirklich keine mehr. Minus neun Grad. Da kann ich morgens nicht mit dem Fahrrad fahren, kann ich nicht und dann komm ich unleidlich im Büro an. Was andere nämlich Berufsverkehr nennen, nenne ich Bürgerkrieg. Jede hundertstel Sekunde muss noch rausgehupt werden als gäbe es kein morgen.

Jedes Jahr Ende Februar diese schlechte Laune, weil eigentlich alle schon auf Frühling eingestellt waren und einen herben Rückschlag erleben. Meinen Rosmarin kann ich wieder vergessen und um die Narzissen, Tulpen und Hortensien mache ich mir auch rechtschaffen Sorgen.

Morgen kann ich aber wieder ganz normal raus. Mit dem neuen Mohairteil aus Mohair und Merinowolle aus dem Lieblingsladen kann ich nicht mehr frieren.

Sonntag, 6. Februar 2011

Über Wasser


ist vielleicht schönes Wetter. Aber das wissen wir nicht so genau, weil wir nicht hoch genug kommen. Bei dem was hier unten stattfindet, kann man nur genau zwei Sachen machen.

1. Laufschuhe an und raus.

Bei schönem Wetter um die Alster zu laufen ist nämlich wie Slalom um bewegliche Hindernisse. Und wehe, man schafft es nicht rechtzeitig einem Spaziergänger oder Hund auszuweichen. Das kann dann böse Folgen haben. Bei Regen sind die Hindernisse unbeweglich. Und wenn man dann doch mal einer Pfütze nicht ausweichen kann, kriegt man nur nasse Füße. Falls man nicht längst welche hat.

2. Schuhe aus und auf's Sofa.

Strickzeug in die Hand und los.

Am Freitag habe ich noch versucht, das Wetter einfach zu ignorieren und so zu tun, als ginge mich das alles nichts an. So ein bisschen Regen. Wem macht das schon etwas aus.

Am Sonnabend fing es dann langsam an zu nerven. Aber wenn man schon total durchweicht aus dem Stall kommt, kann man auch noch gleich laufen gehen. Da ist man schön allein und alle Welt bewundert einen - also wenigstens der Teil, der einen nicht für vollkommen plemplem hält. Nur mal ganz erhlich, wer wird denn bei diesem Dauerregen nicht langsam plemplem.

Heute nun also Sofa und stricken. Vorher habe ich aber noch ein paar Fotos gemacht. Schon das Stricken war eine Gaudi. Wenn ich jetzt den Schal in der Hand habe bin ich zufrieden wie ein Räuber im Tresorraum. Jetzt könnte es allerdings mal aufhören zu Regnen und dafür wieder etwas kälter werden. Dann kann ich ihn auch mal draußen benutzen...

Großer Fischgrät-Schal von hier. Was für ein tolles Ding.

Sonntag, 30. Januar 2011

Rubbeldikatz



So ein Quickie zwischendurch ist doch was ganz wunderbares.

Montag, 17. Januar 2011

Aint he sweet



Am Ende ging dann ja doch alles sehr schnell. Also sehr sehr schnell sogar.

Aber für euch mach ich noch mal ganz langsam:


Schick, oder?

Mittwoch, 12. Januar 2011

Gute Vorsätze

Für gute Vorsätze ist es ja nie zu spät. Sonst könnte man schon meinen, Mitte Januar, da muss niemand mehr mit guten Vorsätzen aufwarten und in meinem nahezu biblischen Alter schon mal gleich gar nicht. Kann ja meinen, wer will. Ich meine das nicht. Gar nicht.

Klar unterliegen gute Vorsätze einer gewissen Genese. Das letzte Jahr war ein Paradebeispiel dafür. Daraus habe ich gelernt, meine guten Vorsätze etwas realistischer zu gestalten. Vor allem scheint da wichtig sich mit der Ausformulierung etwas mehr Zeit zu lassen. Daher weht nämlich der Wind der dreiwöchigen Stille bei Trinelotta.

Die Guten Vorsätze im Einzelnen:

- Ich mache mir(!) jeden Monat eine Anziehsache.
- Ich arbeite meine begonnen Projekte endgültig ab.
- Ich kaufe keine neue Wolle und keinen neuen Stoff.

Bereits an Tag zwölf ist zu erkennen, dass die Punkte eins und zwei in heftigen Widerstreit zueinander geraten. Da ist nämlich doch dieses Weihnachtsgeschenk für den Herrn S. aus F. Das ist leider noch immer nicht fertig. Mir ist das unerklärlich. Eigentlich gilt ja die Regel: Für einen Pullover brauche ich vier Wochen. Aber in diesem Fall habe ich irgendwie die Rechnung ohne die Strickprobe gemacht. Klar, wenn man Größe 34 mit Nadel 6 macht, alles glatt rechts, dann geht das auch schon mal in einer Woche locker von der Hand. Nun ist aber leider der Herr S. aus F. groß. Und beim Hemdenkauf wird immer genau drauf geachtet, dass die Ärmel auch nicht zu kurz sind. Also, extralange Ärmel. Ärmel, ausgerechnet. In meinem nächsten Leben werde ich einfach auf  Pullunder stehen. Bis dahin muss ich also für jedes Oberteil nicht nur einen, nein auch noch zwei Ärmel stricken. Na, ich will nicht jammern, das wird schon. Kann aber noch ein oder zwei Wochen dauern. Und dann hätten wir bereits den 24. Januar. Und da sei die Frage erlaubt:

Ist ein Haarband eine Anziehsache?