Donnerstag, 25. November 2010

Fünf Minuten

vorm Hosenknopf!

Ich hatte ja versprochen gehabt, eine Anleitung für diese 3D-Sterne vorzubereiten. Dann hatte ich es vergessen und dann hatte ich keine Zeit und dann traf ich an der Kasse im Supermarkt auf Frau W. aus H. und alles wegducken half nichts. Frau W. und mein schlechtes Gewissen haben mich an die versprochene Anleitung erinnert. Nun gut: Tada! Einen Tag vor Ultimo ist sie fertig und ich auch.

Unter uns Pastorentöchtern: Ich hasse! basteln. Total und echt. Gib mir eine Stricknadel, ich stricke alles, was du willst. Gib mir eine Nähnadel, ich näh dir alles, was du willst. Gib mir eine Häkelnadel....

Aber Papier, Schere und - wenns ganz dicke kommt - Klebe machen mir Gänsehaut und Angst.


Na, wurscht.

Du nimmst ein quadratisches Stück Papier und faltest es sorum diagonal und faltest es wieder auf. Und dann faltest du es andersrum diagonal und faltest es wieder auf.


Und dann faltest du es der Länge nach und faltest es wieder auf. Und dann faltest du es der Breite nach und faltest es wieder auf.

Jetzt denkst du: ist ja total beknallt (O-Ton Herr L.). Das ist ja pipifax und pillepalle und kann ja jeder.

Dann wart's mal ab.



Jetzt markierst du die Länge und Breite so dass alle vier Markierungen den gleichen Abstand zum Rand haben. Wenn du willst, kannst du auch darauf achten, dass alle vier Markierungen den gleichen Abstand zur Mitte haben. Sterni und ichi sind da total flexibel.


Dann schneidest du bis zu den Markierungen beherzt ins Papier. Jetzt gehts los:


Du faltest die eingeschnitten, äh, also, die eingeschnittenen, also an den Schnittkanten faltest du ein Dreieck bis auf die Diagonale Knickung. und dann faltest du das nicht wieder auf, sondern faltest die restlichen drei, ja, äh, also, Ecken genauso. Dann sieht es aus, wie auf dem Foto oben. Wenn du die ganze Falterei und Schneiderei auch nur ein klein wenig ordentlicher machst, als ich, dann wird das ganz hübsch.




Und dann schiebst du, wie auf dem Foto oben links, die beiden Schnippel übereinander. Und wenn du keinen Fotokarton genommen hast, dann kannst du jetzt einen Tesa-Streifen von innen nach außen backen. Dann hält das ganze. Wenn du Fotokarton für einen prima Werkstoff hälst, dann magst du hoffentlich auch Klebe. Denn dann musst du jetzt ganz tapfer sein und zur Klebe greifen. Damit du nicht mitsamt deinem Mann oder deiner Frau oder deiner Freundin oder deiner Tochter oder deinem Sohn oder mit wem auch immer für den Rest des Tages die Klebestellen aneinanderdrückst, damit es nicht verrutscht bis nicht nur die Klebe in deinen Haaren sondern auch an dem Stern trocken ist, damit das nicht passiert, kannst du die vier Ecken, die jetzt gar keine Ecken mehr sind, sondern Spitzen mit Wäscheklammern in  Position halten.




Jetzt drehst du den Schnucki um und siehst auch schon gleich, was für eine Schlamperei das ist. Wenn du hoch motiviert bist und ein zweites Blatt Papier hast, dann machst du noch so einen und klebst ihn an den ersten. Musst du aber nicht.

Und noch ein Tipp: Schreibe niemals nicht eine Anleitung für irgendwas, wenn der Milchreis auf dem Herd steht.

Montag, 22. November 2010

Zuviel des Guten


kann ganz ganz ganz wunderbar sein.


ganz ganz ganz ganz ganz.

Muss aber nicht.

Ich fühle mich jetzt wie ein Stück Würfelzucker und dufte selber wie ein Mandelkeks. Gut, dass ich nicht mehr vor die Tür muss, da würden bestimmt alle Kekssüchtigen über mich herfallen Und dann würde ich genau wie Grenouilles enden. Falls ich spurlos verschwinden sollte, dann wisst ihr ja: ich bin nach dem Keksebacken vor die Tür und es ist kein Krümel mehr übrig.

Das Fräulein M. und der kleine Herr L. liegen natürlich längst in ihren Betten und haben ein echt süßes Lächeln auf den Lippen. Noch ahnen sie nicht, dass ich das alles morgen ins Büro schleppe.

Gebastelt und gestrickt wird hier übrigens auch noch, falls sich und bald mich das jemand fragen sollte. Aber das Licht im November ist so scheiße, ich kriege einfach keine akzeptablen Fotos hin.

Freitag, 19. November 2010

Auf dem Nachttisch


Vor über 15 Jahren hat der große P. dieses anmutige Stofftier zu Weihnachten bekommen. Von der Tochter der wunderschönen Tante R. aus W. Das Viech gab es in einem Schuhgeschäft zu kaufen. Es hat einen Reißverschluss am Bauch und kam mit drei oder vier weißen und einem schwarzen kleinen Pelzetwassen daher, die entfernt an Lämmer erinnerten. Die sind aber längst alle verschollen. Vielleicht sind sie einfach erwachsen geworden, und es hat hier niemand so recht bemerkt. 

Stiftung Warentest hätte dieses Tier bestimmt aus dem Verkehr gezogen, aber der große P. hat es über alles geliebt. Nun ist er ja schon vor einiger Zeit ausgezogen. Das Tier nicht. Der kleine Herr L. hat es adoptiert. Und ihm wunderbarsten aller Namen gegeben: Mährie. Wie sonst kann ein Schaf, das bewiesenermaßen weiblich ist, heißen.

Keine Nacht ohne Mährie. Und ganz altersgemäß wird ihr seit einigen Wochen vorgelesen. Vom kleinen Herrn L. Das ist nicht nur rührend, weil Mährie offensichtlich eine gute Zuhörerin ist, sondern auch, weil der Herr S. aus F. und ich im Erdgeschoss gut hören können, wenn der kleine Herr L. im ersten Stock eingeschlafen ist. Denn wenn der Sansoni oder der Garzanti auf dem Boden landen, gibt es schon eine recht ordentliche Erschütterung.

Da ist man natürlich extrem neugierig und würde gerne mal mithören, wenn Mährie vorgelesen bekommt. Das lässt der kleine Herr L. allerdings nicht zu. Schließlich handele es sich um eine Geheimsprache, von der ich nicht das geringste verstünde.

So drastisch hat mein Professor das an der Uni allerdings damals nicht formuliert.

Donnerstag, 18. November 2010

Internationale Küche

Der Kindergarten des kleinen Herrn L., der gar kein Kindergarten ist, sondern ene Elterninitiative, ist der beste Kindergarten der Welt. Wir wollen ihn jetzt doch mal der Einfachheit halber Kindergarten nennen. Die Eltern sind so angaschiert, dass sie, an den drei Tagen in der Woche, an denen Mittagessen angeboten wird, selber kochen.

Da kommen die tollsten Gerichte auf den Tisch. Da essen die lieben Kleinen Sachen, die sie zu hause mit dem Mors nicht ankucken würden und so mit der Zeit entsteht eine klitzekleiner Wettbewerb zwischen Müttern und Vätern, wer das beste Essen kocht. Das ist auch nicht immer leicht, weil die einen nur Bio wollen, die anderen großen Wert auf Ausgewogenheit und Gesundheit legen.

Wieder andere haben sich zum Ziel gesetzt, die Kinder glücklich und satt zu machen. Heute z.B. hat die Mutter von Fräulein J. gekocht.

American Pancakes

Als der noch kleinere Herr L. abgeholt wurde, rannte er auf seine Mama zu. Mama, Mama, heute gab es französiche Pfannkuchen.

Der kleine Herr L. war da nicht so sicher. Auf meine Frage, was es gab, sagte er: Pfannkuchen. Aber keine deutschen.

Italienische, glaube ich.

Freitag, 12. November 2010

Vermissen

Ganz ehrlich? Hier muss gerade niemand traurig sein, dass nix passiert bei Trinelotta. Es passiert zwar eine ganze Menge, vorne und hinten - oben und unten, und zwar bei allen (!) Familienmitgliedern. Aber das wollt ihr gar nicht wissen.
Und weil ich umgeben von Unappetitlichkeiten bin, schreib ich lieber nix. Wenigstens bis hier jeder wieder alles für sich behalten kann.

Dienstag, 2. November 2010

Etwas warmes braucht der Mensch


Jetzt habe ich ja wie eine Verrückte nichts neues gekauft - wie ich es mir vorgenommen hatte. Und dann: Lagerverkauf in meinem Lieblingladen.

Alle guten Vorsätze dahin. Aber ich habe immerhin zehn Monate durchgehalten. Von kleinen Schwächen voher mal abgesehen. 

Eines ist jedenfalls sicher: Mit einem Kilo Mohair im Bestand kann der Winter kommen. Hörst du, Winter: Kannst kommen. Los schon, alte Memme. Hier hat keiner mehr Respekt vor dir, denn hier wirds richtig warm.

Einzige Bedingung: ich müsste mich jetzt mal entscheiden, was ich zuerst mache. Hach, wie kann ich das?