Montag, 18. Oktober 2010

Im Prinzip


Wenn der Herr S. aus F. in ein Entwicklerbüro geht und sagt: guck mal, ich hab da mal was gebastelt. Das geht im Prinzip. Dann hat derjenige, der in diesem Büro sitzt und angesprochen wird echt Pech.

Aber so richtig.

Denn das, was der Herr S. aus F. gebastelt hat und das, was der Kunde fordert, kann unterschiedlicher kaum sein. So rauft sich der arme Mensch, dessen Büro betreten wurde, die Haare und fragt sich, wie er aus dem ihm vor die Füße gekippten Häuflein einen akzeptablen Programmbaustein macht und wie er rechtfertigt, dass nicht nur Stunden, sondern Tage notwendig werden. Es fehlen ja nur noch ein paar Kleinigkeiten. Im Prinzip.

Ich weiß genau, wovon ich schreibe, denn mehr als einmal, war ich der Mensch, der im Büro saß und stillvergnügt vor sich hin entwickelt gehabt hatte. Im Prinzip.

Im Prinzip war auch dieser Pulli bereits vor über einer Woche fertig. Aber dann stellte sich ja heraus, dass ein Probestück im Prinzip eine gute Sache ist. Aber es taugt nur wirklich was, wenn es auch groß genug ist. 15 Maschen sind vielleicht für das Prinzip ausreichend, aber es fehlt doch vieles. VikkelBraids sind nämlich nicht so elastisch und können dann leicht etwas strammen. Und:

dat trekkt sich nich noh lee.

Und zwar gar nicht. Zu stramm ist zu stramm und bleibt zu stramm.



Nach dem zweiten Mal war er dann aber wirklich im Prinzip fertig. Hätte ich das Bündchen gleich dran gemacht, wär alles sofort gut gewesen. Hab ich aber nicht. Ich habe alles abgekettet und den Pulli sogar angehabt als ich mit der Frau T. aus H. im Stadtpark auf der Parkbank saß. Nur so richtig froh war ich damit nicht. Ist das blöd?!

Na, nu ist er jedenfalls richtig fertig.

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